Raspberry Pi 4 übertakten

Geldquelle oder Zeitverschwendung?

Der Raspberry Pi 4 läuft vom Werk aus mit 1,5 GHz. Gegenüber seinen Vorgängern ist dies schon ein riesen Schritt, jedoch ist es relativ leicht (und im gewissen Maß sogar erlaubt) die CPU zu übertakten.

Wenn man den Pi tatsächlich zum „Minen“ verwendet, hilft jeder Prozent mehr an Leistung. Bei Raspberry 1 bis 3 kann man dies recht einfach über „$ sudo raspi-config“ regeln. Beim 4er muss man etwas anders heran gehen.

Laut Herstellerangaben ist es sogar erlaubt auf 1,75 GHz zu übertakten, ohne die Herstellergarantie zu verlieren. Bei Dauerlast sollte man dann mindestens Kühlrippen verwenden, ich empfehle ein Case mit integriertem Lüfter.

Übertakten:

  • $ sudo nano /boot/config.txt
  • Suche die Zeile [pi4] und füge eine neue Zeile darunter ein. Gebe anschließend folgenden Text mit ein:
    • max_framebuffers=2
      over_voltage=2
      arm_freq=1750
      gpu_freq=600
  • Datei speichern und Pi neustarten. ($ sudo init 6)

Sollte der Raspberry Pi nicht mehr neustarten, ist dies kein Problem. Die SD Karte in einem anderen Rechner laden und die config.txt öffnen, Code überprüfen, gegebenenfalls löschen. Wichtig, dass man die zweite Partition NICHT!!! formatiert. Dann wäre das Betriebsystem dahin.

Über die Aktualisierung der Firmenware, kann man das Ganze noch erhöhen. Jedoch kann dies zu Beschädigung des Pi’s führen. Ausführung auf eigene Gefahr!

Firmware Updaten:

  • $ sudo apt update
  • $ sudo apt dist-upgrade
  • $ sudo rpi-update

Konfigurationsdatei anpassen:

Wie beim ersten Beispiel wieder die config.txt ändern.

  • $ sudo nano /boot/config.txt
  • over_voltage=6
  • arm_freq=2000
  • Datei speichern und pi neustarten ($ sudo init 6)

Beim Raspberri Pi 4 ist dies eine Art Lottospiel. Nicht bei jedem Gerät funktioniert diese Einstellung. Theoretisch sollte die CPU Frequenz bis zu 2.147 MHz getaktet werden, jedoch ist dies durch Produktionstolleranzen nicht immer der Fall. Die 1.500 wie angegeben sind kein Problem, darüber wird es interessant. Sollte nach den Einstellungen der Pi nicht wie gewohnt starten, kann man die SD-Karte in einem PC öffnen und die config.txt öffnen und in 50er Schritten die Frequenz reduzieren, bis es reibungslos klappt.